Ra-Hen : Vor “Two Of China” gründeten wir Axodry ... das war Ende 1982 … .
“Two Of China” kam etwas später oder vielleicht auch zeitgleich… unsere allererste veröffentlichte Produktion war „Feel It Right“ von “Axodry”. “Two Of China” erschien etwas später. Zuvor hatte Westside noch den Song einer anderen Band veröffentlicht, der allerdings kommerziell nicht erfolgreich war. „Feel It Right“ wurde gleich ein Mega Erfolg in den Clubs… was dann die Grundlage für den Fortbestand von “Westside Music” war.
Talla und ich lernten uns übrigens auf der Arbeit kennen… Ich war ein Lehrjahr unter ihm… lernte auch Industriekaufmann :-)”.
Bei Bellaphon schliesslich wurden die beiden erstmals fündig : Zwei Mitarbeiter des deutschen Konzerns fanden Gefallen an den Aufnahmen. Schon seit längerer Zeit hatten die beiden davon geträumt , ein eigenes kleines aber feines Plattenlabel aufzubauen - nun schien ihm mit dem Sound von “Two Of China” endlich der richtige Zeitpunkt, bei Bellaphon den Hut zu nehmen.
“Westside Records” wurden gegründet und Talla und Ralf - allerdings als “Axodry - unter Vertrag genommen. Enthusiastisch ging man an die Arbeit zu einer Single, bedeutete es doch für alle beteiligten, für Plattenfirma und Band ein Neuanfang, ein Start in eine noch ungewisse Zukunft.
“Feel It Right” hiess die erste Maxi von Axodry und verkaufte sich als Erstlingswerk sensationelle 10.000 mal. Für beide, Westside und Axodry war das ein Erfolg der sofort zu weiteren Taten animierte, worauf dann auch bald die zweite, kommerzielle Maxi “Surrender” erschien. Der Verkaufserfolg gab ihnen auch diesmal wieder die Gewissheit auf dem richtigen Weg zu sein (12.000 Platten singen über die Ladentische!), wenngleich sich Talla mit dem neuen Produkt nicht so richtig anfreunden konnte : es war ihm zu kommerziell, zu sehr ItaloDisco. Was ihm vorgeschwebt hatte, war Techno-New Wave à la Y.M.O., Front 242 oder Depeche Mode. Die Folge dieser musikalischen Differenzen mit Ralf war schliesslich die Auflösung von Axodry.
Back To The 80s : "Wie verkraftet ein junger Mensch die plötzliche Erkenntnis : "Ich kann ja mit meiner Musik Geld verdienen!"?"
Ra-Hen : Der Song „Surrender“ von “Axodry” war letztlich der Grund dafür, dass wir gemeinsam “Two Of China” ins Leben riefen. Als Gegenentwurf zum kommerzielleren Italo Disco Sound, der aber als solcher von uns nicht bewusst inszeniert wurde. Das mit dem Geld verdienen war relativ… Als Künstler haben wir relativ wenig davon gesehen. Vielmehr hatten wir vorher sehr viele tausende DM in unser Equipment investiert. Das war auch der Grund für spätere Streitigkeiten zwischen dem Label und mir. Aber der Erfolg war da… Und wir waren sehr motiviert weiterzumachen … .”
Back To The 80s : "Axodry fand ja dann quasi auf dem Höhepunkt des Erfolges sein Ende. Talla nutzte dann für die Zeit nach Axodry den alten Namen "Two Of China". Auf dem Cover der ersten Maxi "Telk Mee" kann man lesen, dass Du am Synth mitgewirkt hast. Eurer Freundschaft hat die Auflösung von Axodry also nicht geschadet?"
Ra-Hen : Der Song „Telk Mee“ entstand bei mir im Studio (das Bild von Talla auf der Coverrückseite zeigt im Hintergrund meinen SHARP Computer, auf dem ein sehr spezielles Sequenzer Programm lief. Talla hatte eine Idee und wir haben das in meinem Studio gemeinsam umgesetzt. Später sind wir dann zum abmischen und fertig produzieren in ein großes Tonstudio gefahren. Talla und ich haben immer gut zusammengearbeitet. Egal für welches Projekt das war…
Zu Muzic Research Zeiten hatten wir dann unser eigenes Studio zuerst in Frankfurt / Höchst und später dann in Bad Homburg.”
Inzwischen hatte Talla dicke Post bekommen : Der Name Talla war bereits eingetragener Künstlername eines anderen Musikers- ein anderer Name drängte sich auf. Doch Talla liess sich nicht so leicht in die Pfanne hauen. Um urheberrechtlichen Problemen aus dem Weg zu gehen, hängte er ganz einfach die völlig unbedeutende Formel “2XLC” an und aus “Talla” wurde “Talla 2XLC”. Unter diesem Namen ist das Allroundtalent inzwischen auch Discobesuchern zum Begriff geworden. In der Frankfurter Disco “Roxanne” an der Grossen Friedberger Strasse / Ecke Konstablerwache führte Talla Sonntags den beliebten Techno-Club ein und seit dem 18. Februar 1987 darf auch jeden Mittwoch jeweils von 19.00 bis 1.00 Uhr zu Technosound der etwas geschliffenen Art getanzt werden. Electrodrome nennt sich der Mittwochabend-Spass und gespielt wir Elektronik, new Wave, Avantgarde. In lockerer Regelmässigkeit treten dazu Live-Gruppen aus Frankfurt und Umgebung auf. Im November 1985 schliesslich, angespornt durch den Grosserfolg von “Tekno Talk” veröffentlichte Talla und Westside die Maxi “Generator 7/8”, die mit ihrem kritischen Text zur Technikgläubigkeit der heutigen Gesellschaft ein halbes Jahr vor Tschernobyl genau zum richtigen Zeitpunkt erscheint. Die Maxi findet 40.000 begeisterte Käufer und dürfte auch den hintersten und letzten New Life-Leser ein Begriff sein. Als Sänger für Maxi und kurz darauf erscheinende LP verpflichtet Talla den begnadeten Musiker Javelin mit dem er auch bei einem Frankfurter Musikfestival in der Music Hall zum ersten mal Live auftritt und prompt den grössten Erfolg einheimst. Die Erstlings-LP “Dynamics & Discipline”, die kurz nach der Maxi im Dezember 1985 erschienen ist, findet schon in den ersten Wochen 8.000 Käufer und ein Heer von begeisterten Musikkritikern (u.A. auch in NL!).
Back To The 80s : "Das Material was noch vorhanden war, passte ja gar nicht in das Konzept von "Two of China" und wurde dann für "Moskwa TV" genutzt und ebenfalls bei "Westside" erschien dann die Maxie "Generator 7/8" und das Album "Dynamics & Discipline" im Jahr 1985. Warum warst Du nicht mehr weiter dabei?"
Ra-Hen : “Zum Künstlernamen… Talla ist eine Abkürzung seines Familiennamens „Tomalla“. Also eine klare und logische Verkürzung, an der Talla alle Rechte dieser Welt besitzen sollte.
Ich war dabei… zusammen mit Kurt Ader, Talla und Axel Henningen habe ich gemeinsam den Song „Techno Talk“ sowie das Album „Dynamics and Diszipline“ komponiert und produziert. Alle Vorarbeit und die Kompositionen entstanden bei mir zu Hause in meinem Bedroom Studio :-) Erst während der Produktion von „The Art Of Fashion“ (ein Song, den ich sehr mag), bin ich auf Grund von Meinungsverschiedenheiten mit dem Label Westside ausgestiegen. Für diesen Song hatte ich noch Sequenzen programmiert. Mit Talla hatte das nichts zu tun. Später hatten wir ja dann gemeinsam als Music Research unser Label bei ZYX Records.”
Back To The 80s : "Es erschien ein Jahr später noch eine Axodry Veröffentlichung auf "Westside" namens "Save Me", 1988 "You" und 1991 "Loosing You". Warum dauerte es immer so lange bis mal wieder etwas neues von Axodry erschien?"
Ra-Hen : “Es dauert deshalb so lange, weil wir zeitgleich an unterschiedlichsten Produktion gearbeitet hatten. Nach “Loosing You” erschienen noch “The Time Is Right”, “This Is My Light” und “Ba A Fashionista”. “Axodry” steht für einen eher leichteren, aber nicht flachen modernen Electro Dancefloor Sound.
Dazwischen hatte ich noch an “Microchip League” und vielen anderen Produktionen für “Muzic Reaearch” gearbeitet… und es gab auch noch andere Projekte, bei denen ich gemeinsam mit Kurt Ader direkt mit ZYX zusammengearbeitet hatte.
Mit Kurt Ader habe ich in 2018 übrigens sein erstes Solo Album “Priority” produziert. Wir sind connected!”
Back To The 80s : "Blind Vision veröffentlichte letztes Jahr eine sehr feine Vinyl Compilation mit allen Hits. Du hast zwar auch für Axodry eine Compilation bei Infacted Recordings herausgebracht, aber nur als CD. Wie ist Dein persönlicher Eindruck : ist die CD kurz vor dem endgültigen Tod? Wer braucht dieses Medium noch im Zeitalter des Downloads und des Vinyl-Hypes?"
Ra-Hen : “Die erste “Blind Vision” habe ich gemeinsam mit Andreas Froese produziert. Die ultimative Robotiko Rejekto Double Vinyl wird in 2019 beim gleichen Label erscheinen.
Zu der Medienfrage … ich denke, es braucht alle möglichen Formate … Vinyl mag ich am liebsten … CD ist durchaus praktisch … an Downloads und Streaming verdient der Künstler faktisch kaum mehr Geld … und kann dadurch seine musikalische Arbeit oft nicht angemessen anerkannt bekommen. Ich setze bei meinen aktuellen Projekten in Zukunft verstärkt auf Vinyl und CD. Beides kann auf unseren Konzerten erworben werden.”
Back To The 80s : "Seit 1985 existierte die Future Dance Association, welche die verschiedensten Gruppen bei Westside locker vereinigte, koordinierte und promotete. Vor allem zu Promotionen wurde dann am 1. November 1986 die “F.D.A. Fan League” gegründet, die die Fans bei der F.D.A. vereinigten Bands mit Infos, billigen Platten, Aufklebern, News und Infos versorgte. Ausserdem gab einen F.D.A.-Shop, bei dem Artikel wie Poster, Platten, T-Shirts etc. zu bestellen sind. Hattest Du da irgendwie mitgewirkt?"
Ra-Hen : “An F.D.A. habe ich nur am Rande mit gewirkt… ich habe mich hauptsächlich um die Musikkomposition und Produktion gekümmert … .”
Back To The 80s : "Wie kam es dazu, dass Du mit der ersten Robotiko Rejekto ersten Single zu dem damals noch jungen Techno Drome International Label kamst?"
Ra-Hen : “Als “Muzic Research” hatten wir diesen Labeldeal mit ZYX und eines unserer Label hieß “Techno Drome International”.”
Back To The 80s : "Gibt es eine Geschichte zur Namenswahl Robotiko Rejecto?"
Ra-Hen : “Der Name Robotiko Rejekto basiert auf einer von Talla 2XLC und mir erfundenen rumänischen Science Fiction Geschichte über zwei Jungen, die mit Roboter-Technologie experimentieren.”
Back To The 80s : "Wie war denn damals die Szene in Frankfurt und speziell der Technoclub für Dich?"
Ra-Hen : “Den Techno Club habe ich geliebt und liebe ihn noch immer … . Obwohl ich kein klassischer Clubgänger war und bin. Aber was TALLA da initiiert hat, war und ist bahnbrechend und wegweisend.”
Back To The 80s : "Wir haben in einem anderen Artikel über die Electronic Body Music dargelegt, dass der Begriff EBM eigentlich erst benutzt wurde, nachdem Jürgen Laarmann vom Frontpage Magazin sich entschloss den Fokus auf die Berliner Techno- und Houseszene zu setzen und den Begriff "Techno" dafür weiter zu verwenden. In einem Bericht des Hessischen Rundfunks, genauer gesagt in der Fernsehsendung "Mainline" wurde über den Technoclub berichtet. Darin kamen auch Besucher des Technoclubs zu Wort. Auf die Frage "Welche Musik hört ein Technofan?" sagt ein offensichtlicher EBMler : "Skinny Puppy, Klinik, A Split-Second, Ministry!". Da Talla im Hintergrund gerade Umo Detic´s "Fahrenheit" spielt, ist diese Frage dann ja (mindestens) 1989 gestellt gewesen, da die Maxi ja erst in diesem Jahr erschienen ist. Auch hier sieht man, dass der Begriff "Techno" nicht nur vor dem Erscheinen des "This is Electronic Body Music" Samplers benutzt wurde, sondern auch noch danach, genauer gesagt bis zur Spaltung des Frontpage Magazines.
Ereiferungen, seit wann es EBM gab, werden oft verwechselt mit mythischen Aussagen einzelner Bands den Begriff mal für die Bezeichnung ihrer Musik verwendet zu haben (z.B. von Ralf Hütter/Kraftwerk in einem Interview von 1978; Daniel Bressanutti (Front 242) über ihr eigenes Label “Another Mask Music” als Bezeichnung für IHRE Musik; Gabi Delgado bezeichnete seine Musik in einem Interview als “Körpermusik” (engl. “Body Music”). Auch wenn das zutrifft : EIN Schaf auf der Weide ergibt noch keine Herde! D.h. wenn eine Band mal im Laufe der frühen 80ern diesen Begriff z.B. in einem Interview für die Beschreibung ihrer Musik verwendet hat, so kann das NICHT als der ultimative Beweis für die Bezeichnung einer Musikrichtung gesehen werden. Erst wenn aus dem einzelnen musikalischen Schaf einer Herde wird, die sich unter diesem Begriff sammelt, dann - und nur dann - ist diese Bezeichnung relevant, denn das ist dann der Beginn einer Musikrichtung. Diesen Sammelbegriff gab es definitiv erst mit der Veröffentlichung des Samplers "This is Electronic Body Music" von Play It Again Sam/SPV. Die darauf vertretenden Bands sind aber Jahre vorher, sowohl auch einige Jahre noch diesem Sampler einfach als "Techno" bezeichnet worden (das kann man auch in den hier auf der Homepage veröffentlichten Interviews aus den 80er Jahren nachlesen).
Da suchen also irgendwelche Schreiber bei Wikipedia den "Beweis" dass es Dinosaurier vor Amöben gab ... . Was meinst Du dazu? Du bist ja Zeitzeuge!"
Ra-Hen : “Ja, ich bin Zeitzeuge und ehrlich gesagt haben wir uns damals nicht so wirklich Gedanken darum gemacht … . Fest steht, wir waren als Frankfurter ganz vorne mit dabei. Andere wichtige Impulse kamen aus Belgien und später Detroit. ”Techno” fand ich auch immer wenig passend als Umschreibung für unsere Musik. “EBM” trifft es einfach. Oder “Electro”.
Mein Buddy Mark IV von “Brigade Werther”, auf dessen erstem Album ich unterstützend mitwirkte, sagte einmal bei einem unserem ersten Auftritt von RR beim WGT in Leipzig zu mir… „wir haben doch einfach nur Musik gemacht… um Styles und Genres hatten wir uns keine Gedanken gemacht“. Wir hatten einfach alle damals Bock auf neue elektronische Musik. :-) “
Back To The 80s : "Nach der zweiten Robotiko Rejekto Single "Umsturz jetzt" bist Du ja dann für eine Veröffentlichung zu Tallas neu gegründetem Label "New Zone" gewechselt, die anderen Veröffentlichungen blieben aber bei Techno Drome International. Warum blieb es nur bei dieser einen Veröffentlichung bei "New Zone"?"
Ra-Hen : “Ehrlich gesagt … keine Ahnung … wir haben halt dauernd an irgendwelchen Projekten gearbeitet. Talla war und ist Meister im Erfinden von Namen und Konzepten.”
Back To The 80s : "1992 wurde es dann erstmal lange Zeit still um Robotiko Rejekto. Es erschienen 2012 das Album "Corporate Power" und die Single "Crying". Was war der Grund von 20 Jahre Stille um Robotiko Rejekto? Hast du andere Projekte gehabt, an denen Du in der Zwischenzeit gearbeitet hattest?"
Ra-Hen : “In der Zwischenzeit habe ich viel andere Musik komponiert und produziert … . Unter anderem sehr viel Ambient Musik und auch zwei Gothic Alben mit meinen Buddy Rainer Wagner unter dem Namen “Whispering Colours”.
Das zweite Album davon erschien auch wieder bei “Muzic Research”. Obwohl ich da schon lange nicht mehr dabei war.
Ich wollte einfach diese andere Seite von mir ausleben … .”
Back To The 80s : "Kommen wir zurück zu "New Zone". Du hattest bei "New Zone" ja auch Veröffentlichungen mit "Sons Of Nippon" und "Technoid". Was kannst du uns dazu sagen?"
Ra-Hen : “Ich habe für “New Zone” einiges komponiert beziehungsweise produziert … . Stephen Westphal aka Stanislav Weslov (Sons Of Nippon, Technoid und CCCP) kam auf unser Label zu und ich produzierte die Songs mit ihm.
Talla und ich arbeiteten unter “Muzic Research” und “ZYX” an unterschiedlichsten Projekten.”
Back To The 80s : "Gibt es verkündbare Neuigkeiten seitens Robotiko Rejekto?"
Ra-Hen : “Zur Zeit arbeite ich mit Marco Drago aka Ivo Draganac aus New York an zwei komplett neuen Alben.
ROBOTIKO REJEKTO
MICROCHIP LEAGUE 2.0
In den letzten Jahren habe ich gemeinsam mit Ava Nima, Fae Cross, Mark IV , Marco Drago ein Live Konzept erarbeitet, mit dem wir weltweit immer wieder auf Tour sind. Zuletzt waren wir im Februar 2019 in Namur, Belgien.
Und am 25. Und 25. Oktober 2019 spielen wir im Rahmen des darkMAD Festivals m Sala Groove, Pinto, Madrid. Nähere Infos auf meiner Website [ www.rahen.de ].”
1984 wurde der Technoclub von Talla 2XLC und Matthias Haibach gegründet, die erste Party fand am 2. Dezember statt. Später wurde das Team ergänzt durch Alex Azary und Michel Greulich. Der Name setzt sich zusammen aus Technologie und Club. „Technologie“ stand dabei für den technologischen Fortschritt und „Elektronik“ und sollte zum Ausdruck bringen, dass nur elektronische Musik gespielt wurde (anfangs vor allem Electropop und EBM, später wurden die Partys mit House, New Beat und frühem Techno vermischt).
Der Technoclub fand immer am Sonntagnachmittag im No Name in der Frankfurter Innenstadt statt. So wurde er auch zum ersten Afterhour-Club für die Besucher des Dorian Gray.
Der Ort der Veranstaltung wechselte vom No Name zum Roxanne (über der Frankfurter Zeil), zum Omen und schließlich ins Dorian Gray. Im Omen veranstaltete der Technoclub als einer der ersten Acid-House- und New-Beat-Partys in Deutschland.
1989 veröffentlichte das Technoclub-Team die erste Ausgabe des Fanzines Frontpage, das sich zu einem der bekanntesten deutschen Magazine für elektronische Musik entwickelte.
Eine club-eigene Compilation-Reihe mit Künstlern aus dem EBM-, Elektro-, Trance- und Techno-Umfeld erschien ab 1990 auf dem Label New Zone.
Über die Zeit im Technoclub sprachen wir mit Ramin Naghachian, der mit dem Projekt “3 Times 6” und deren Maxi “You Can Run” bekannt geworden ist, welches er zusammen mit Nouri Rachid, Producer und ex-DJ aus dem Dorian Gray in Frankfurt/Main ins Leben rief.
Back To The 80s : "Als zehnte New Zone Veröffentlichung erschien im Jahr 1990 eure legendäre Maxi "You Can Run". Wie kam es zu dem Projektnamen und was kannst Du uns über den Song an sich sagen?"
Ramin Naghachian / 3 Times 6 : "Nach dem Dorian Gray war ich immer voller musikalischer Ideen und bin manchmal auch währenddessen weg um gleich Musik zu machen. So entstand auch das Stück. Zu dem Songnamen kam es aufgrund des Sprachsamples, den ich von Lil´ Louis Stück “Blackout” genommen hatte. Den Projektnamen hatte sich mein Vater ausgedacht.”
Back To The 80s : "War es denn einfach bei "New Zone" unterzukommen?"
Ramin Naghachian / 3 Times 6 : "Ich hatte damals bei Logic Records mein erstes Studio und kannte Alex Azari, der ja mit Talla das New Zone Label betrieb. “You Can Run” war damals noch instrumental und Alex empfahl noch ein Sprachsample einzubauen, was ich dann auch tat. Das Stück lief testweise im Dorian Gray und kam gleich gut an. Durch Alex hatte ich dann mit Talla einen Deal ausgehandelt - den ich aber auch vorher schon kannte - und die Scheibe ging in Pressung.”
Back To The 80s : "Warum blieb "You Can Run" die einzige Veröffentlichung von 3 Times 6 bei "New Zone"?"
Ramin Naghachian / 3 Times 6 : "Ich konnte keine Nachfolgenummer mehr machen und das andere Lied namens “Eclipse” was noch nicht veröffentlicht war, wollte Talla nicht haben.”
Back To The 80s : "Neben New Zone veröffentlichte auch das amerikanische "Oak Lawn Records" Label eure Maxi. Wie kam es dazu?"
Ramin Naghachian / 3 Times 6 : "”Oak Lawn Records” bekamen das wohl durch Lizenzen von New Zone.”
Back To The 80s : "Dein Projekt Kollege Nouri Rachid war ja früher DJ im Dorian Gray. Was macht er heutzutage?"
Ramin Naghachian / 3 Times 6 : "Das wird bei Discogs falsch wiedergegeben. Nur weil ich damals die Studiomiete alleine nicht bezahlen konnte, übernahm Nouri die Hälfte der Mieteund kaufte mir auch mein überschüssiges Equipment ab. Auf dem Cover ist er zwar mit drauf, hatte aber gar nichts mit der Musik zu tun. Er hat heutzutage ein Restaurant ... .”
Back To The 80s : "Bleiben wir beim Dorian Gray, aber bei Tall 2XLC´s "Technoclub"-Parties. Wenn Du zurückdenkst. Wie kann man Leuten, die damals noch zu jung waren dagewesen zu sein, die Atmosphäre des "Technoclubs" beschreiben?"
Ramin Naghachian / 3 Times 6 : "Dunkel, düster, viel Nebel ... Pogo!”
Back To The 80s : "Warst Du bei dem wohl legendärsten Konzert im Technoclub, dem von Nitzer Ebb?"
Ramin Naghachian / 3 Times 6 : "Ja! Ich war damals Ordner und bei der Absperrung zur Bühne aktiv dabei (siehe Bild). Es war total überfüllt!”
Back To The 80s : "6 Jahre nach "You Can Run" erschien noch eine "3 Times 6" Veröffentlichung namens "I'm Gonna Make It". Musikalisch ist sie etwas komplett anderes als "You Can Run". Was kannst Du dazu sagen?"
Ramin Naghachian / 3 Times 6 : "Das hat nichts mit mir zu tun! Da hat wohl jemand den gleichen Namen für sein Projekt gewählt wie ich für meins!”
Back To The 80s : "Laut Discogs hast du ja, ähnlich wie Nouri Rachid, noch einen Haufen andere Projekte gehabt. Erzähl doch mal bitte etwas darüber."
Ramin Naghachian / 3 Times 6 : "Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll. Meine bekanntesten Projekte sind “Ramin” und “Afrotrance”. Ich habe noch ein Psytrance Projekt namens “Parasystem”. Desweiteren hatte ich drei Chillout Veröffentlichungen unter dem Projektnamen “Sad World” herausgebracht und noch etliches mehr.” [ Komplette Discographie ]
Back To The 80s : “Für weitere Informationen besucht doch bitte Ramins [ Webseite ].”
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